21. Octubre 2023

Die Geschichte der peruanischen gastronomischen Traditionen

Von Roxana Díaz - Colaboradora, Gerardo Basurco - Redactor, Themen Teatro | Cultura, sociedad y educación | Boletín - 2023 - 27 octubbre

Theaterstück

Die Geschichte der peruanischen gastronomischen Traditionen

Im Herzen der Alpen in Norditalien liegt die bezaubernde Stadt Bozen. Die Stadt ist berühmt für ihre mittelalterliche Architektur, ihre Kopfsteinpflasterstraßen und ihren österreichisch-ungarischen Einfluss. Bozen ist auch bekannt für die Verschmelzung der Kulturen und seine alpine Atmosphäre. In dieser großen Stadt gibt es eine Gemeinschaft von Peruanern und anderen Ausländern.

Unsere Landfrau Josefina G. Fernández Loaiza hat in Zusammenarbeit mit Sigrid Seberich den Behörden dieser Stadt ein Theaterprojekt mit dem Titel: "Die Geschichte in den gastronomischen Traditionen Perus" vorgestellt.
Das Konzept ist neuartig, da es Theater und Erklärungen über die Ursprünge typischer Gerichte kombiniert. Dieser Ansatz weckt das Interesse und die Neugier des Publikums und regt zu Diskussionen und zur Verbreitung der Kultur an.

Das Projekt kann als innovatives Modell dienen und auf kulturelle und gastronomische Veranstaltungen nicht nur zu Peru, sondern auch zu anderen Ländern übertragen werden.

Zum Projekt

Die Geschichte und die Vielfalt der Kulturen haben die peruanische Küche stark geprägt.
Das kulinarische Theater ist eine originelle Methode, um Peru im Ausland zu repräsentieren. Gastronomie ist jedoch weit mehr als nur Essen - sie verkörpert Identität, Kultur, Territorium und Sprache. Durch das Kochen werden Bedürfnisse, Erfahrungen, Ressourcen, Kreativität und die mündliche Überlieferung einer Gruppe von Menschen sichtbar, welche Traditionen und eine dauerhafte kulturelle Identität formen.

Im Laufe der Geschichte hat die peruanische Küche verschiedene Einflüsse aufgenommen, von den spanischen Eroberern über afrikanische Ethnien und Chinesen bis hin zu den Inkas selbst als Gastgeber der Tahuantinsuyo. Dieser kulturelle Reichtum ist Teil der peruanischen Eigenart und hat eine vielseitige Küche mit multikulturellen Einflüssen hervorgebracht, die die drei unterschiedlichen Regionen des Landes widerspiegelt: Küste, Hochland und Dschungel.

Dieses Zusammenwirken verschiedener Kulturen hat zu einer vielfältigen peruanischen Küche geführt, die durch jahrhundertelange Vermischung der Volksgruppen entstanden ist. Jede Volksgruppe hat Zutaten, Techniken und Aromen eingebracht, die zu einer reichen kulinarischen Tradition verschmolzen sind und heute weltweit anerkannt und geschätzt werden.

Über das Menü

Diese kulinarische Reise bot viele leckere Gourmetgerichte aus Peru an, einschließlich Vorspeisen, Hauptgerichte und Desserts.

Aperitif

Pisco Sour: ist ein beliebter Cocktail in Peru, der aus Pisco, Zitrone, Zucker, Eiweiß und einem Hauch Bitter (von Angustura) hergestellt wird. Er zeichnet sich durch seinen einzigartigen Geschmack aus und ist eine köstliche Option für alle, die nach einem erfrischenden alkoholischen Getränk suchen. 

Vorspeisen

Ceviche: frischer Fisch, gekocht in Limettensaft mit roten Zwiebeln, Chili und Koriander.

Arroz chaufa: Gebratener Reis nach Chifa-Art (chinesisch-peruanisch) mit Ei, Huhn und frischem Gemüse.

Humita dulce: ähnelt einer Tamale und besteht aus einem Maisteig, der mit Käse, Sultaninen und anderen Zutaten gefüllt, in zarte Maisschalen eingewickelt und gedämpft wird. Es kann sowohl herzhaft als auch süß sein, aber die süße Variante ist vor allem in der Hochlandregion Perus beliebt.

Causa limeña: besteht aus abwechselnden Schichten von gelbem Kartoffelpüree, gewürzt mit Zitrone, Ají Amarillo (peruanischer Chili) und anderen Gewürzen, gefüllt mit Thunfisch, Hähnchen, Meeresfrüchten oder anderen Zutaten, meist begleitet von Avocado, hartgekochtem Ei und Oliven. .  

Hauptgerichte

Anticucho peruano: köstliche Rindfleischspieße, mariniert in Aji-Panca-Chili-Marinade, begleitet von goldenen Kartoffeln und Mais.

Rocoto relleno: eine peruanische rote Chilischote, die eine charakteristische Schärfe verleiht. Der Rocoto wird mit einer Mischung aus Hackfleisch, meist Rind- oder Schweinefleisch, Zwiebeln, Knoblauch, Aji Amarillo und anderen Gewürzen gefüllt.

Brocheta amazónica de Pozuzo: Köstliche Zubereitung aus Fleisch, Speck, Chorizo, Yucca, Zwiebeln und Paprika, die auf Holzspießen gegrillt und mit Kräutern und Zitronen gewürzt werden..  

Süßspeisen

Arroz con leche y Mazamorra morada: Arroz con leche ist ein cremiges Dessert, das aus Reis zubereitet wird, welcher in Milch, Zucker und Zimt gekocht und mit Vanille verfeinert wird. Mazamorra morada ist ein peruanisches Dessert aus violettem Mais, der mit Früchten, Zucker und Gewürzen gekocht wird, oft zusammen mit Milchreis.  

Szenen des Theaterstücks

1 Tanz der Valicha

Die Veranstaltung beginnt mit einem repräsentativen Tanz der Valicha, begleitet von traditioneller Musik und einer Ausstellung von Trachten. Die Teilnehmer genießen einen Aperitif, gefolgt von einem Abendessen.  

2 Herkunft der 'causa limeña'

In dieser Szene wird ein Gericht präsentiert, das die Entstehungsgeschichte von Lima nachstellt. Die Erzählung handelt vom Pazifikkrieg, als die chilenischen Truppen Lima besetzten und es an Lebensmitteln mangelte. Eine als Rabona verkleidete Person bietet einem Husaren Essen an, um ihm zu helfen. Nachdem er sein Mahl zu sich genommen hat, zieht sich der Soldat entschlossen zurück, um seine Pflicht zu erfüllen. Diese Szene zeigt die freundliche und hilfsbereite Seite der Figur Rabona auf und betont somit ihre Menschlichkeit und Solidarität.  


Intro/Einf. y danza/Tanz Valicha

3. Escena/Szene Ritmo y Sabor


3 Rhythmus und Würze

In dieser Szene erfährt das Publikum, wie das peruanische Gericht Anticucho entstanden ist. Dabei wird in die Kolonialzeit zurückgeblickt. Die Spanier kannten bereits die Technik des Aufspießens von Fleisch auf Spieße. Aber der köstliche Geschmack des Gerichts ist den afrikanischen Sklaven zu verdanken. Diese bereiteten die Innereien von Tieren zu, die ihnen ihre Herren überlassen hatten. Die Szene zeigt das Leben von zwei afrikanischen Schmieden, die trotz ihrer Versklavung durch einen spanischen Marquis ihre Würde bewahren, indem sie mit Geschick und Freude arbeiten. Ein Butler hilft seinem Herrn und behandelt die Sklaven streng. Er gibt ihnen Herzen, die sie mit Hilfe von zwei Verkäuferinnen zubereiten. Der Geruch von Anticucho lockt eine Gruppe von Afrikanern an, die gemeinsam mit einem Zigeunermusiker eine fröhliche Jarana mit Geige und Cajón genießen und damit die ursprüngliche afrikanische Musik mit spanischen Einflüssen verbinden. Die Szene zeigt die wichtige Rolle der Afrikaner bei der Entstehung des Anticucho sowie ihren Einfluss auf die charakteristische afro-peruanische Musik des Landes auf.

4 Scharf und süß

Diese Szene zeigt, woher das Rocoto relleno stammt. Es wird anhand eines Auszugs aus dem Werkes "Die Geschichte von Manuel de Masías, dem Mann, der das Rocoto relleno erfand und für den Teufel kochte" des Schriftstellers Carlos Herrera aus Arequipa erklärt. Die Zusammenfassung wird durch die Darstellung der Figuren, die Erzählung und eine vielfältige Hintergrundmusik bereichert. Man führt das Publikum durch das koloniale Arequipa, wo die kulturelle und soziale Vielfalt betont wird. Die Geschichte dreht sich um Manuel de Masías, der sich mit Raffinesse dazu bereit erklärt, für den Teufel zu kochen, damit dieser seine Tochter freilässt. Mithilfe eines Rocotos gefüllt mit exquisiten Aromen besiegt er den Dämon, rettet seine Tochter und findet Frieden. Zum Schluss wird der Rocoto relleno serviert.


Escena/Szene Picante y dulzura

Comentario público


5 Entlang der Würstelroute

Auf der 'Würstelroute' begegnen sich zwei Kulturen, eine europäische und eine amerikanische, durch das Stück Würstel, aus dem der Amazonas-Kebab in der Region Pozuzo besteht. Tiroler Siedler, die Ende des 19. Jahrhunderts in das peruanische Amazonasgebiet kamen, führten den Verzehr dieser Wurstsorte, die als Würstel bekannt ist, ein. In einer zeitgenössischen Szene reist ein Forscher in die Region und findet zu seiner Überraschung ein Stück Wurst auf einem klassischen Dschungelspieß, der mit gerösteten Kochbananen und Frischkäse zubereitet wird. Im Gespräch mit einem Einheimischen und durch die Begegnung mit einer Tirolerin erfährt er die Herkunft der Wurst, die in Pozuzo hergestellt wird. Die Szene gipfelt in einem Polkatanz zwischen dem Touristen und der Tirolerin, gefolgt von der Verkostung des Amazonasspießes nach Pozuzo-Art.

6 Überraschung

In dieser Szene begrüßt eine geheimnisvolle musikalische Untermalung als Nonnen verkleidete Personen, die den Gästen im Rhythmus des emblematischen Walzers 'Limeña' Arroz con leche y Mazamorra morada servieren. Der Erzähler stellt die Klarissenschwestern von Lima vor, denen die Einführung des Arroz con leche, der als ältestes Dessert der Welt gilt, im kolonialen Lima zugeschrieben wird. Die Nonnen verteilten diese Süßspeise als Geste der Demut, um den Hunger der Bedürftigen zu stillen. Außerdem wird der Ursprung der Mazamorra morada erklärt, die von der Zubereitung der 'Iskupcha' aus gelbem Mais inspiriert ist, aber von den Spaniern durch die Verwendung von violettem Mais und die Zugabe von Früchten, Zucker und Zimt verändert wurde. Die Veranstaltung endet mit der Vorstellung von Künstlern und Tanzmusik, die das Publikum zum Mitmachen animiert.

Schlussfolgerung

Das Konzept "Die Geschichte der peruanischen gastronomischen Traditionen", vorgestellt und geschrieben von Josefina G. Fernández Loaiza, zeichnet sich durch seine Originalität aus, da es Theater mit der Erklärung der Herkunft typischer Gerichte verbindet. Dieser Ansatz weckt das Interesse und die Neugier des Publikums, regt zur Diskussion an und fördert die Verbreitung der Kultur.

Abschluss und Danksagung

Zum Abschluss des Projekts bedankte sich die Autorin Josefina G. Fernández Loaiza bei allen, die an dieser spannenden Reise beteiligt waren. Ohne ihre Unterstützung, ihre Leidenschaft und ihr Engagement wäre all dies nicht möglich gewesen. Sie dankt Sigrid Seberich, Teresa García, Julián Cuero Gonzalez, Jhon Cuero González, Luca De Tomaso, Dylan Tacas Ulloa, Jonathan Ramirez Rodriguez, Lorenzo Manganaro, Marvin Torres, Sadith Ulloa Paucarmayta, Lesly Estefany Flores, Martha Carbajal, Armando Villalobos für ihre außerordentliche Mitarbeit, der Autonomen Provinz Bozen, dem 'Centro di Cultura giovanile Vintola 18', der 'Asociación Tiatro', der 'Asociación Somos Perú de Bolzano', dem 'Teatro Cristallo', den italienischen und kolumbianischen Gruppen für ihre kontinuierliche Unterstützung und allen, die mit ihrem Enthusiasmus und ihrem Talent dazu beigetragen haben. Jeder von ihnen hat eine wesentliche Rolle bei der Verwirklichung dieses Projekts und bei der Förderung der peruanischen Kultur im Ausland gespielt. Ihre Bemühungen und ihr Engagement sind von unschätzbarem Wert, und sie ist ihnen zutiefst dankbar, dass sie Teil dieser wunderbaren Reise waren.

Quelle: Projektkonzept von Josefina G. Fernández Loaiza, E-Mail: Esta dirección de correo electrónico está siendo protegida contra los robots de spam. Necesita tener JavaScript habilitado para poder verlo.

Über die Verfasserin des Projekts

Die Peruanerin wurde in Arequipa geboren und ist von Beruf Krankenschwester. Vor 21 Jahren emigrierte sie nach Bozen, wo sie aktiv an verschiedenen kulturellen und folkloristischen Veranstaltungen teilnahm.

Josefinas Projekt ist ein Modell für Kunst im Theater, das die Vielfalt der peruanischen Kultur durch kulturelle Traditionen, Gastronomie und multimediale Arbeiten feiert. Es beleuchtet die indigenen Wurzeln, die kolonialen Einflüsse, die Traditionen der Anden und des Amazonasgebiets sowie die zeitgenössische Entwicklung der peruanischen Kultur. Das Projekt soll die Wertschätzung und das Verständnis für den kulturellen Reichtum Perus auf nationaler und internationaler Ebene fördern. Das Projekt baut auf dem Projekt 'Peru Mestizo' (Peru Mestizisch) auf, das im Januar 2018 im peruanischen Kulturministerium vorgestellt wurde.

Über den Autor

Roxana Díaz - Colaboradora

Roxana Díaz - Colaboradora

Die Einzelhandelskauffrau und Handelsfachwirtin verfügt über mehr als zehn Jahre Erfahrung in Verkauf, Vertrieb, Marketing und Hotellerie. Seit Februar 2020 ist sie selbstständig und bringt ihre Expertise in verschiedene Projekte in Peru und Deutschland ein. Aktuell ist sie Mitglied im PresseClub München e.V.

Gerardo Basurco - Redactor

Gerardo Basurco - Redactor

Er betätigt sich als Berater und Projektleiter in der Privatwirtschaft und ist Dozent in Entwicklungspolitik und Landeskunde Lateinamerikas für die AIZ/GIZ. Zudem verfügt er über langjährige Erfahrung in der Kooperation zwischen Deutschland und Lateinamerika.
Bei Peru-Vision ist er zuständig für den Bereich Wirtschaft und Politik sowie Consulting.

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