16. Februar 2017

Perus Wirtschaft ist 2016 schneller gewachsen

Von Richard Meier - Freier Mitarbeiter, Themen Binnenwirtschaft | Volkswirtschaft

Die peruanische Wirtschaft ist im zurückliegenden Jahr um 3,9 Prozent gewachsen und damit schneller als 2014 und 2015 (2,4 % bzw. 3,3 %). Von der Dynamik früherer Zeiten mit Zuwachsraten von 6 bis 9 Prozent ist sie aber immer noch entfernt. Dies ergeben die gestern veröffentlichten Zahlen des peruanischen Statistikamts Inei.

Wie im Vorjahr erwies sich auch 2016 der Kupferbergbau als das wichtigste Zugpferd: Er legte um 40 Prozent zu. Auch Gold, Silber wurden in etwas höherem Maße gefördert, während es bei Zink einen leichten Rückgang gab. Stark gesunken ist die Rohölgewinnung (-30 %).

Kupfer bleibt Konjunktur-Lokomotive 

Außerhalb der Rohstoffsektors wuchs die peruanischen Wirtschaft vor allem im Dienstleistungsbereich: So expandierten die Branchen Telekommunikation (+8 %) und Finanzen (+5,5 %) sowie die öffentlichen Verwaltung (+4,5 %) überdurchschnittlich. Dasselbe gilt auch für die Stromerzeugung (+8,5 %), wobei die Windkraft um fast 80 % ausgeweitet wurde.

Die genannten Dienstleistungen und der Energiesektor haben aber an Perus Bruttoinlandsprodukt nur kleine Anteile von jeweils wenigen Prozentpunkten. Der Bergbau vereint dagegen allein gut 15 Prozent auf sich. Ähnlich bedeutend ist das verarbeitende Gewerbe, welches aber im vergangenen Jahr abermals um knapp zwei Prozent schrumpfte. Positiv zu vermerken ist, dass die Herstellung von Industrieausrüstungen wie Motoren oder Bau- und Bergwerkmaschinen zweistellig gewachsen ist. Bei Konsumgütern sank die Produktion indes leicht. Mit einem Minus von über drei Prozent setze sich auch in der Bauwirtschaft der Abschwung aus dem Vorjahr fort.

Trauben, Kaffee und Kakao deutlich im Plus

Die Landwirtschaft konnte hingegen, wenn auch unterdurchschnittlich, um knapp zwei Prozent zulegen. Ein gutes Jahr war es für die Ernte von Trauben (+15 % auf 690.000 Tonnen), Kaffee (+11% auf 279.000 Tonnen), Avocado (+20 %), Kakao (17 % auf 109.000 Tonnen), Oliven (+46 % auf 56.000 Tonnen) und Spargel  (+2% auf 378.000 Tonnen) , wohingegen bei Zucker, Zwiebeln, Quinoa,  Baumwolle, Kartoffeln und Mais die Erzeugung niedriger ausfiel als im Jahr 2015. Auch der Fischfang blieb 10 Prozent unter der Vorjahresmenge zurück. Die Viehhaltung (Geflügel, Milch, Eier und Schweine) verzeichnete dagegen einstellige Zuwächse.

  • Der komplette Jahreswirtschaftsbericht des Inei (auf spanisch) findet sich hier.

Über den Autor

Richard Meier - Freier Mitarbeiter

Richard Meier - Freier Mitarbeiter

Bei Peru-Vision schreibt er zu Industrie- und Infrastrukturthemen.

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