01. November 2014
Ein weiterer Grund zur Reise: Inka-Straßennetz ist Weltkulturerbe
Der “Qhapaq Ñan” (“der große Weg”) - Weltkulturerbe
Das ehemalige Straßennetz der Inka auf dem Gebiet der heutigen Staaten Peru, Bolivien, Chile, Argentinien, Ecuador und Kolumbien ist von der Unesco vor kurzem zum Weltkulturerbe erklärt worden. Der “Qhapaq Ñan”, übersetzt “der große Weg”, wurde vor über 500 Jahren geschaffen und ermöglichte, dass Stafettenläufer Botschaften aus allen Teilen des riesigen Inka-Reichs in wenigen Tagen in die Hauptstadt Cusco überbringen konnten. Im Jahre 1530, vor der Eroberung durch die Spanier, dehnte sich das Herrschaftsgebiet auf fast eine Million Quadratkilometer (etwa die zweieinhalbfache Fläche Deutschlands) aus.
Von dem einst 30.000 Kilometer langen Wegenetz sind nur Teilstücke erhalten bzw. rekonstruiert. Das längste in Peru liegt zwischen Cusco und Desaguadero an der bolivianischen Grenze. Größere Abschnitte befinden sich außerdem in Nordperu (Huánuco Pampa – Huamachuco), in den Provinzen Urubamba und Calca bei Cusco (Ollantaytambo – Lares – Valle Lacco) sowie in den Regionen Junín und Lima (Xauxa – Pachacamac). Auch die Seilhängebrücke „Puente Q’eswachaka“ in der Provinz Canas ist Teil des inkaischen Straßennetzes.
2013 machten 90.000 Deutsche, Schweizer und Österreicher Urlaub in Peru
Der peruanische Tourismusverband Canatur erhofft sich von dem Welterbe-Status einen Wachstumseffekt von zwei bis drei Prozent bei der Zahl der ausländischen Besucher im Land. Im vergangenen Jahr waren nach Angaben des Tourismusministeriums 3,16 Millionen Urlaubsreisende nach Peru gekommen, davon 62.600 aus Deutschland (Vorjahr: 62.100), 21.600 aus der Schweiz (21.300) und 7.800 aus Österreich (7.500).
Allerdings räumte der Canatur-Vorsitzende Jorge Jochamowitz in einem Zeitungsinterview ein, dass die Verleihung der Welterbe-Titel an die Ruinen von Caral im Jahr 2009 und an die Altstadt von Arequipa im Jahr 2000 keinen großen Schub für den Fremdenverkehr gebracht hätten. Man habe es damals versäumt, entsprechende Werbemaßnahmen zu ergreifen. Diesmal will man es besser machen.