11. Juni 2015

Visumfreies Reisen für Peruaner in Europa bald möglich

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Auf dem EU-Lateinamerika-Gipfel, der heute nach zwei Tagen in Brüssel zu Ende ging, ist die geplante Aufhebung der Visumpflicht für Peruaner und Kolumbianer bei dreimonatigen Aufenthalten im Schengenraum von Seiten der EU-Kommission und der beiden lateinamerikanischen Länder per Unterschrift bestätigt worden. In den Monaten zuvor waren technische Details ausgehandelt worden, nachdem bereits im letzten Jahr politisch Grünes Licht für die Reiseerleichterung gegeben worden war. Damit die Regelung in Kraft tritt, müssen der Europäische Rat, also die Regierungschefs der EU-Staaten, und das Europäische Parlament noch einmal ihre Zustimmung geben. Dies dürfte noch einige Monate in Anspruch nehmen.

Hinzu kommt, dass nur Inhaber eines biometrischen Passes visafrei einreisen dürfen. Ein Vertreter des peruanischen Außenministeriums hatte kürzlich laut der amtlichen Nachrichtenagentur Andina angekündigt, dass die ersten Pässe dieses Standards im kommenden November ausgegeben werden. Insofern dürfte dies der frühestmögliche Zeitpunkt sein. Realistisch erscheint nach heutigem Stand, dass mit Beginn des Jahres 2016 Peruaner ohne Visum nach Europa kommen können.

Weitere Gipfel-Ankündigungen

Ansonsten gab es wenig greifbare Beschlüsse auf der Zusammenkunft der 42 Staats- und Regierungschefs aus beiden Kontinenten. Betont wurde die Zusammenarbeit im Klimaschutz und bei der Bekämpfung der Drogenkriminalität. Die Außenminister aller Länder sollen sich fortan auch zwischen den im Zwei-Jahres-Turnus stattfindenden EU-Lateinamerika-Gipfeln treffen. Die Europäer stellen 26,5 Millionen Euro für die Verlegung eines Glasfaserkabels zwischen Lissabon in Portugal und Fortaleza in Brasilien bereit. Die EU-Kommission sagte außerdem 118 Millionen Euro an Krediten und Zuschüssen zu, um europäische Investitionen in Infrastruktur-, Energie- und Umweltprojekte in Lateinamerika zu stärken. Hiervon sind 15 Millionen Euro für Geothermievorhaben und 11 Millionen Euro für Kooperationen zwischen mittelständischer Firmen beider Kontinente vorgesehen. Die deutsche Entwicklungsbank KfW gewährt überdies 16 Millionen Euro für die Förderung umweltschonender Maßnahmen kleiner und mittlerer Unternehmen in Peru, Kolumbien und Ecuador sowie in Mittelamerika. Mit weiteren 570  Millionen Euro will die EU-Kommission Entwicklungshilfe für diverse Projekte in Lateinamerika und der Karibik unterstützen.

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