07. November 2013

Pisco ist Peruaner

Von Gerardo Basurco, Themen Nachrichten zur peruanischen Gastronomie

Streit zwischen Chile und Peru beendet

Pisco ist Peruaner

Der lange Streit um die Herkunft des Getränks Pisco zwischen Chile und Peru ist beigelegt. Die Europäische Kommission hat entschieden, dass Peru einen besonderen Anspruch auf den Namen "Pisco" als geografische Angabe für den traditionell in Peru durch die Gärung von Weintrauben und anschließende Destillation hergestellter Obstbrand hat.

Die Hafenstadt Pisco ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz im Department von Ica und liegt ca. 230 Km. südlich von der Hauptstadt Lima entfernt.

Zwar wird in Pisco der berühmte Weinbrand nicht produziert, aber Pisco war in der Vergangenheit der letzte Anlaufpunkt für die Pisco-Produzenten bevor das begehrte Destillat nach Europa verschifft wurde. Auf Tonbottichen gelangte der Pisco nach Spanien mit der Aufschrift "de Pisco" (aus Pisco), woraus die Spanier für das Getränk den Namen Pisco prägten.

Karte Perus mit Hafenstadt Pisco

Laut dem Außenministerium Perus hat die Europäische Kommission "angemessenen Schutz und Vermarktung in der Europäischen Gemeinschaft" für das peruanische Getränk gewährt. "Mit diesem wichtigen Beschluss, wird Pisco den sofortigen Schutz innerhalb des Marktes der Europäischen Union genießen, und somit die Rechte über seine Herkunftsbezeichnung auf internationaler Ebene wahren", sagte der Presse ein Sprecher des Ministeriums.

Allerdings bedeutet dies nicht, daß Chile unter dem Namen "Pisco" seinen ähnlichen Traubenschnaps nicht vermarkten darf. In der Verordnung der Europäischen Gemeinschaft heißt diesbezüglich:

"Der Schutz der geografischen Angabe "Pisco" im Rahmen dieser Verordnung gilt unbeschadet der Verwendung der Bezeichnung "Pisco" für Erzeugnisse mit Ursprung in Chile, die im Rahmen des Assoziationsabkommens EU-Chile von 2002 geschützt sind.“

Das Ministerium für Außenhandel und Tourismus ( MINCETUR ) und das Nationale Institut für die Wahrung des Wettbewerbs und des Schutzes des geistigen Eigentums ( INDECOPI ) arbeiteten zusammen, um die Ursprungsbezeichnung „aus Pisco“ in der Europäischen Kommission zu registrieren.

Weiterführende Links

    • Video zur Geschichte vom Pisco(Spanisch).

Über den Autor

Gerardo Basurco

Gerardo Basurco

Er betätigt sich als Berater und Projektleiter in der Privatwirtschaft und ist Dozent in Entwicklungspolitik und Landeskunde Lateinamerikas für die AIZ/GIZ. Zudem verfügt er über langjährige Erfahrung in der Kooperation zwischen Deutschland und Lateinamerika.
Bei Peru-Vision ist er zuständig für den Bereich Wirtschaft und Politik sowie Consulting.

Bitte Kommentar schreiben

Sie kommentieren als Gast.